Mittelalterliche Machtpolitik am Beispiel König Chlodwigs

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Chlodwig-Taufe
Chlodwig-Taufe auf einem Buchdeckel (Foto: Wikimedia Commons)

Gregor von Tours schildert in seinen „Zehn Bücher Geschichten“ (lat. „Decem libri historiarum“ wie der Frankenkönig Chlodwig (466-511)  sich durch eine brutale List die Macht im Rheinland sicherte.

In Köln herrschte der alternde König Sigibert. In einer Schlacht gegen die Alemannen stand er König Chlodwig bei und verletzte sich dabei. Er behielt eine Behinderung, die ihm den Beinamen „der Lahme“ einbrachte. Die Dankbarkeit Chlodwigs hielt sich in Grenzen, er sah den schwindenen Nutzen des Verbündeten, der kaum noch in der Lage war, in weitere Kämpfe zu ziehen.

So beschloß der Frankenkönig, Chloderich, den Sohn des rheinischen Fürsten, zum Vatermord anzustiften. Sigibert schöpfte Verdacht und floh aus Köln. In einem Buchenwald konnten die Handlanger Chloderichs ihn stellen und emorden.

Nachdem Chlodwig in Paris die Botschaft vom Tod Sigiberts erhielt, sandte er Ritter nach Köln. Chloderich zeigte ihnen die Schätze seines Vaters. Er ließ sich dazu bringen, seinen Schwertarm tief in eine Goldtruhe einzutauchen. Die Gelegenheit nutzen die Gesandeten Chlodwigs und zerschmetterten dem wehrlosen Vatermörder mit einer Doppelaxt den Schädel.

Mit dieser List übernahm der Frankenkönig die Kontrolle über Köln und das Rheinland. Es ist durchaus möglich, dass die Intrige in der Bevölkerung bekannt war. Doch in diesen gefährlichen Zeiten wurde von einem Führer eine gewisse Härte erwartet. Der behinderte Sigibert galt als zu schwach und sein Sohn war unmoralisch und zu naiv.

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