Greyfriars Kirkyard: Ein Friedhof mit Käfigen

Dies ist ein alter Artikel aus dem Vorgänger-Blog!

Greyfriars Friedhof
Greyfriars Friedhof

In Schottland liebt man Gruselgeschichten. Eine davon erfährt man am Greyfriars Friedhof. Dort sieht man Ungewöhnliches – ein Grab ist von einem Käfig umschlossen. Was ist der Grund dahinter?

Viele Hundert Jahre mussten Mediziner die Anatomie des Menschen durch Lehrbücher und ohne konkrete Anschauungsobjekte lernen. Im 18. Jahrhundert wurden anschaulichere Methoden entwickelt: es wurden Leichen seziert, um neue Erkenntnisse über den menschlichen Körper zu gewinnen. Dazu eigneten sich Hingerichtete hervorragend.

Da allerdings das Interesse der Wissenschaft größer als die Menge der Hingerichteten war, mussten mehr Leichen herangeschafft werden. Es entstand ein Schwarzmarkt mit hohen Preisen. Und so wurden die Friedhöfe schnell als Nachschub-Lager ausgemacht.

Um die Grabräuber zu stoppen, erschwerte man mit verschiedenen Tricks, wie schweren Grabplatten oder eben mit Käfigen, den Leichendiebstahl. Noch heute sieht man vereinzelt auf den schottischen Friedhöfen diese Schutzmaßnahmen.

Auch eine bekannte Mordserie stand im Zusammenhang mit den universitären Anatomiestudien. Als „West Port“-Mörder gingen Burke und Hare in die schottische Kriminalgeschichte ein. Sie sparten den Gang zum Friedhof und ermordeten die Menschen selber, die sie dann an einen Universitätsprofessor verkaufen. Zwischen 13-30 Personen fielen ihnen zum Opfer, bis die beiden schließlich gefasst wurden. Burke wurde hingerichtet und landete schließlich selber auf dem Seziertisch.

1832 wurde mit dem Anatomy Act ein Gesetz erlassen, das den Zugang zu Leichen reglementieren sollte.

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