Die ersten menschlichen Spuren in Thailand (Geschichte Thailands 1)

Krabi
Railay Beach in der Nähe von Krabi Town

Die frühesten Hinweise auf den modernen Menschen finden sich in der südthailändischen Provinz Krabi. Das Gebiet ist heute berühmt für die Kalksteinformationen. Die Berge ragen steil empor, sind zerklüftet und verfügen über Risse, Schluchten und Höhlen.

An vielen Stellen wurden Hinterlassenschaften des Homo sapiens entdeckt. Der Archäologe Dr. Douglas D. Anderson fand Spuren in einer Höhle, die auf eine menschliche Besiedlung vor 43.000 Jahren hindeuten.

Einige Fundstücke weisen auf die Lebensumstände der Frühmenschen hin. Herdstellen beweisen die kontrollierte Nutzung des Feuers. Mit dieser Fähigkeit entstehen spezielle Gebräuche: Die Gruppe hat damit einen Ort, an dem sie gemeinsam kochen, speisen und arbeiten kann. Weiter wurden Steinwerkzeuge gefunden, die aus Chert, Opal oder Kalkstein bestehen.

Die Menschen aus dem Pleistozän müssen geschickte Jäger gewesen sein, darauf deuten die Überreste von großen Säugetieren hin. Neben Skeletten von Rind, Schwein und Reh finden sich Knochen von Elefanten.

Die Artefakte in den Höhlen lassen auf eine sporadische Besiedlung schließen. Allerdings ist schwer zu sagen, wie das Leben zu dieser Zeit in der freien Natur aussah, da die Witterung für einen Mangel an Fundstücken sorgt.



Fünf unterschiedliche Nutzungsarten der Höhlen sind wahrscheinlich: Als Wohnort, als temporärer Campingplatz, als Friedhof, als „Werkstatt“ und als Raum für Wandmalereien.

Ab dem Jahre 10.000 v. u. Z. begannen die Einwohner mit der Kultivierung von Pflanzen. Kurz darauf erweiterten Nüsse, Pfeffer, Gurken und Bohnen den Speiseplan. Ab 3.600 v. u. Z. brach die Bronzezeit an. Das Kupfergemisch wurde überwiegend zur Herstellung von Waffen und Schmuck eingesetzt.

In den Jahrhunderten vor der Zeitenwende entstanden die ersten größeren Ansiedlungen in der Region. Dazu gehörten: Suphanburi, U Thòng und Nakhon Pathom.

Die heutigen Bewohner Thailands stammen zum Großteil nicht von den frühen Siedlern ab. Die moderne ethnologische Forschung geht aufgrund von linguistischen Vergleichen davon aus, dass die Thai zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert aus dem südlichen China und dem nördlichen Vietnam eingewandert sind. Genauer: aus dem Gebiet rund um den Roten Fluss und den Provinzen Guizhou und Guangxi. Aus ihrer Heimat brachten sie die Kenntnis des Reisanbaus und die damit verbundene gesellschaftliche Organisationsform mit.

Die Produktion wurde eigenständig von den Familienbetrieben in den Dörfern übernommen. Die politische Administration war zentralisiert. Der Verwaltungsbezirk, Müang genannt, bestand in der Regel aus einem zumeist städtischen Mittelpunkt und bäuerlichen Hinterland.

Während in den Dörfern die einfachen Bürger lebten, wurde das Zentrum von einer Aristokratie dominiert. Deren Aufgaben lagen vor allem in der Regelung der gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen rund um den Reisanbau. Zusätzlich verfügten sie über Militär. Oft war das Stadtzentrum des Müang befestigt und bot den umliegenden Menschen Schutz vor Angreifern.

Der Begriff Müang wird in Thailand noch heute gebraucht. Er ist mehrdeutig und steht nicht nur für den gesamten Verwaltungsbezirk, sondern kann auch für das administrative Zentrum alleine genutzt werden.

Ab dem sechsten Jahrhundert bildet sich das vom Volk der Mon gegründete Königreich Dvaravati mit der Hauptstadt Nakhon Pathom heraus. Es war kein zentral verwaltetes Staatsgebilde, sondern ein Zusammenschluss von Stadtstaaten.

Literatur (mit Amazon Affiliate-Links):

Anderson, Douglas D.: The Use of Caves in Peninsular Thailand in the Late Pleistocene and Early and Middle Holocene. Asian Perspectives 44 (1): 137-53. Honululu, 2005. (kostenloser Download)

Hier geht’s zu Teil 2 der Geschichte Thailands



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