Veith-Stoß-Altar in der Krakauer Marienkirche

Dies ist ein alter Artikel aus dem Vorgänger-Blog!

Marienkirche
Marienkirche

In der Krakauer Marienkirche befindet sich eine berühmte Holzschnittarbeit: der Hochaltar, der vom Nürnberger Künstler Veith Stoß im 15. Jahrhundert gestaltet wurde. Die Kosten für seine Anfertigung sollen ungefähr dem Jahresbudget der Stadt Krakau in dieser Zeit betragen haben und wurden durch Spenden der Bürgerschaft ermöglicht.

Im 3. Reich wurde der Altar von den Nationalsozialisten geraubt, doch nach dem Krieg wieder zurück nach Krakau gebracht.

Im aufgeklappten Zustand ist der ungefähr Altar 11 m breit und 13 m hoch. Auch die Figuren erreichen gewaltige Dimensionen und übertreffen teilweise 2,5 m. Aufgrund dieser Größe konnten nur spezielle Hölzer groß gewachsener, jahrhundertealter Linden zur Herstellung genutzt werden.

Altar

Im Zentrum des Altars wird das Sterben Marias dargestellt. Unten sieht man die Zwölf Apostel und eine kraftlose Maria. Darüber wird Jesus dargestellt, der von Engeln begleitet, Maria in den Himmel überführt.

Die drei Bilder auf dem linken Altarflügel zeigen Szenen rund um die Geburt Jesu. Die oberste Schnitzerei ist die klassische Darstellung der „Mariä Verkündigung“. Der Erzengel Gabriel sucht Maria in Nazareth auf, die dabei häufig vor einem Buch dargestellt wird, und verkündet, dass sie Gottes Sohn empfangen wird.

Unter diesem Bild findet sich die Geburtsszene im Stall von Bethlehem. Darunter sieht man die Heiligen 3 Könige.

Linke Seite des Altars
Linke Seite des Altars.

Die rechte Seite des Altars ist ein wenig schwieriger zu deuten:

Auf dem oberen Bild sieht man die Auferstehung Jesu – man sieht das geschlossene Grab und die ruhenden Wachen.

Darunter ist die Himmelfahrt dargestellt. Die Darstellung erscheint ein wenig ungewöhnlich. Oft wird diese Szene mit einem von einem mandelförmigen Heiligenschein (=Mandorla) umgebenden, schwebenden Jesus dargestellt. In diesem Fall sieht man anstatt des Heiligenscheines Strahlen und anstelle der Figur finden sich nur Fußspuren auf dem Berg. Diese Form der Darstellung hat sich nach und nach entwickelt. Ab dem Jahr 1000 begann man damit, beispielsweise nur noch die Füße des aufsteigenden Jesu aufzuzeigen, ab dem 15. Jahrhundert wurden gerne nur noch die Fußabdrücke dargestellt.

Die letzte Szene zeigt Maria mit den 12 Aposteln, über die sich der Geist Jesu ergießt.

Rechte Seite des Altars.
Rechte Seite des Altars.

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