Seit wann in Siam domestizierte Elefanten für den Arbeits- und Kriegseinsatz genutzt wurden, ist nicht eindeutig zu ermitteln. Es gibt Hinweise, dass die Tiere schon vor über 2000 Jahren trainiert wurden; vielleicht brachten indische Siedler die Kenntnisse mit in das Land.
Sicher ist: In den Königreichen Sukhothai und Ayutthaya wurden ausgebildete Elefanten eingesetzt. In Ayutthaya befanden sich Behörden, die alle Angelegenheiten, vom Fangen der wilden Tiere bis hin zum Einsatz, organisierten. Das wichtigste Einsatzgebiet in dieser Zeit war der Krieg. Wie viele Tiere das Militär unterstützten, ist schwer festzustellen. In den königlichen Chroniken von Ayutthaya wird die Zahl von 800 Elefanten erwähnt, die zeitgleich mobilisiert werden konnten.
Neben dem Kriegseinsatz wurden Elefanten als Arbeitstiere genutzt. Arbeitselefanten wurden vor allem in der Forstwirtschaft zum Heben, Transportieren und Stapeln herangezogen.
Die Tiere wurden nicht gezüchtet, sondern in der freien Natur gefangen; daher sind sie Wildtiere geblieben. Jeder Elefant hat einen Führer, Mahut genannt, der das Tier über lange Jahre kennt, es pflegt und ernährt.
Heute werden die Arbeitselefanten oft durch moderne Technik ersetzt. Die Tiere haben zwar Vorteile im unwegsamen Gelände und können naturschonend eingesetzt werden, doch ein Großteil des Tages sind sie mit der Nahrungsaufnahme und einer ausgedehnten Mittagspause beschäftigt.
Viele Elefantenführer sind in die Tourismusbranche gewechselt. Das Angebot reicht von fragwürdigen Showveranstaltungen bis hin zu einem Elefanten-Camp in Nordthailand, bei dem Wert auf das Wohlergehen der Tiere gelegt wird (www.elephantnaturepark.org).
