Tuberkolose-Kliniken in Davos

Dies ist ein alter Artikel aus dem Vorgänger-Blog!

Ein ehemaliges Sanatorium
Ein ehemaliges Sanatorium

Einmal im Jahr wird im schweizerischen Ort Davos der Weltwirtschaftsgipfel abgehalten. Das Besondere für die Teilnehmer sind die Unterkünfte dort. Es gibt nur wenige Luxushotels und so ziehen viele der Manager, Politiker und Wissenschaftler in die umgebauten, ehemaligen Tuberkulose-Sanatorien. Diese alten Kliniken mussten einfach sauber gehalten werden können. Daher finden sich kaum Textilien in den Räumen und die Flure sind gekachelt. Dieser Stil wurde von den Nachmietern häufig beibehalten. Viele der hochrangigen Gäste mögen das Schlichte an diesen Unterbringungen, da eine spezielle Atmosphäre entsteht; beinahe wie in einer Jugendherberge.

Ehemaliges Sanatorium auf der Schatzalp
Ehemaliges Sanatorium auf der Schatzalp

1853 kam der deutsche Arzt Alexander Spengler nach Davos. Er bemerkte, dass im Gegensatz zu anderen Teilen Europas, keiner seiner einheimischen Patienten an der Tuberkulose litt. Auch linderten sich die Symptome von Tuberkulose-Kranken, die in Davos verweilten. Daher entwickelte Spengler eine Luftkur. Die Patienten mussten sich an einem strengen Tagesablauf halten: Sie erhielten gesunde Kost und mussten mehrere Stunden täglich auf den Balkonen oder in Liegehallen verbringen, um frische Luft zu atmen. Liegestuhl, Spucknapf und Fieberthermometer waren die typischen Utensilien der Schwindsucht-Kranken.

Bekannt wurden die Sanatorien von Davos durch den Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann. Der Schriftsteller lernte den Ort kennen, als seine Frau dort im Jahre 1912 kurte. Noch heute sind viele Touristen auf der Suche nach dem von Thomas Mann beschriebenen Sanatorium „Berghof“. Doch der Ort war fiktiv und verband wahrscheinlich die Eigenschaften mehrerer Kliniken.

Selman Abraham Waksman entwickelte 1944 eine antibiotische Therapie gegen die Tuberkulose. Damit wurden die Sanatorien nicht mehr benötigt. Viele der alten Kliniken wurden daraufhin zu Hotelanlagen umgebaut.

Während dank der Antibiotika die Schwindsucht in den reichen Ländern nur äußerst selten auftritt, ist sie in den ärmeren Ländern noch weit verbreitet, da die Medikamente zur Behandlung und Vorsorge teuer sind.

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