Stadtplanung in Singapur

Die Baumaßnahmen des Stadtstaates sind auf Erhöhung der Attraktivität ausgerichtet. Dieses hat mehrere Gründe: Die Ökonomie des Stadtstaates lebt vom Wissen. Daher ist es wichtig, dass die Stadt nicht nur gute Arbeitsbedingungen bietet, sondern auch attraktive Lebensbedingungen. So ist es möglich, international begehrte Experten anzuwerben und zu binden. Des Weiteren ist der Tourismus zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor geworden. Und schließlich möchte Singapur seine Weltbedeutung durch die Architektur betonen.

Im Mittelpunkt des Konzeptes steht die Marina Bay, die alte Flussmündung, die durch Landgewinnungsmaßnahmen neue Baufläche bietet. Die Ufer sind zu Promenaden zum Flanieren umgebaut worden und mit Cafés, Geschäften und Restaurants gesäumt. Dahinter finden sich Hotel-, Büro- und Residenzhochhäuser.

Es sind allerlei Unterhaltungseinrichtungen vorhanden: Eine 27.000-Besucher Bühne, die Esplanade (ein hochmoderner Konzert- und Theatersaal), das Riesenrad „Singapore Flyer“ und viele kleine Attraktionen, wie das Wahrzeichen „Merlion“. Des Weiteren ist eine moderne Gartenanlage in Planung.

Die Marina Bay ist regelmäßig Austragungsort von Feiern und Festivals, dazu gehören internationale Veranstaltungen, wie der Formel1-Grand Prix, der direkt in der Innenstadt von Singapur, um die Marina Bay, ausgetragen wird.

Doch trotz der modernen, globalen Ausrichtung, sollte die heimische Tradition nicht verloren gehen. Der aktuelle „Concept Plan“ von 2001 spiegelt die potenziell widersprüchlichen Ziele von der Erfüllung globaler Bestrebungen bei Bewahrung des Lokalen wieder:

„Wir möchten ein globales Geschäftszentrum werden, ein Knotenpunkt der Kultur und Kunst, eine Inselstadt, die das tropische Grün feiert und eine Stadt, die ihre Identität und Geschichte widerspiegelt.“

Chinatown
Basar in Chinatown

Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine thematische Stadtentwicklung verfolgt. Historische Bereiche, wie „Chinatown“, „Little India“ und die alte malaysische Siedlung sollen „revitalisiert“ werden.

Kritiker werfen den Planern vor, dass sie künstliche Orte schaffen. Beispielsweise Chinatown ist zu starr und ordentlich. Es ist kein Wiederbeleben der alten Kultur, sondern in erster Linie eine kommerzielle Neuausrichtung.

Auch heute noch spielt die Natur in der Stadtplanung eine wichtige Rolle. Die vier Naturschutzgebiete Central Catchment Nature Reserve, Bukit Timah Nature Reserve, Sungei Buloh Wetland Reserve und Labrador Nature Reserve nehmen zusammen eine Fläche von 3000 Hektar ein; das sind ca. 4,5% der Landfläche Singapurs.

Im Jahre 2009 wurde ein Naturschutzplan (National Biodiversity Strategy and Action Plan) verfasst, der das Ökosystem und die Artenvielfalt erhalten soll.

Im Rahmen des Planes wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt:

Anzahl der Arten Jahr 2008
Pflanzen 2900
Vögel 360
Schmetterlinge 270
Reptilien 120
Säugetiere 75
Amphibien 25
Korallen 200
Fische 111

Während zu Zeiten Yews von der Gartenstadt Singapur gesprochen wurde, setzt die neue Stadtplanung einen noch stärkeren Akzent auf die Begrünung. Das neue Konzept lautet „Die Stadt im Garten“. Besonders wird auf eine große Varianz an Pflanzen geachtet. Dadurch erscheinen die Orte nicht nur schöner, sondern werden auch unverwechselbar.

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